Corona und die damit verbundenen Massnahmen haben unser Land und unser Leben noch immer im Würgegriff. Insbesondere die Impf-Thematik hat einen tiefen Graben in unsere Gesellschaft, Familien und Freundschaften gerissen. Es gibt Menschen in unserem Land, die sich durch den Impfdruck derart in die Ecke gedrängt fühlen, dass sie sich verbittert vom Staat abwenden oder ihre Psyche stark leidet. Diese Entwicklung bereitet mir grosse Sorgen.
Deshalb wünsche ich mir für das neue Jahr, dass wir es als Gesellschaft schaffen, die Gräben wieder zuzuschütten und die vielbeschworene Toleranz auch bei diesem Thema spürbar wird. Dies ist nur mit Verständnis und Respekt gegenüber anderen Meinungen möglich. Es ist mir bewusst, dass dieses omnipräsente Thema die Gemüter speziell erhitzt und gerade deswegen ist es wichtig, mit dem nötigen Respekt mit Andersdenkenden diskutieren. Zuhören und zu versuchen das Gegenüber zu verstehen führt dazu, dass sich wieder alle gehört und miteinbezogen fühlen.
Darüber hinaus gilt, dass Corona zwar jeden und jede beschäftigt, doch gibt es auch noch Anderes. Wir müssen wieder beginnen, uns auf Gemeinsamkeiten zu konzentrieren und die persönliche «Corona-Meinung» zurückzustecken. Jeder soll seine Meinung haben – trotzdem ist es nicht nötig, dass wir ständig mit jedem und jeder darüber diskutieren. Es gibt auch ganz viele andere Themen, bei denen wir es erfolgreich genau so handhaben und das ist gut so. Familien, Freundschaften, Vereine und unsere Gesellschaft definieren sich nämlich nicht darüber, ob wir bei diesem einzigen Thema gleicher Meinung sind, sondern darüber, dass wir gemeinsame Wurzeln haben, auf gemeinsame Erlebnisse zurückblicken, gemeinsame Interessen verfolgen und allgemein gemeinsam die Schweiz voranbringen möchten.
Corona und die Massnahmen werden auch im Jahr 2022 nicht verschwunden sein, doch wünsche ich mir von Herzen, dass sich unsere Gesellschaft dadurch nicht entzweien lässt, sondern sich auf die Gemeinsamkeiten besinnt.
[Diese Neujahrswünsche sind in der Ausgabe der Neuen Fricktaler Zeitung vom 13. Januar 2022 erschienen.]
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